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Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 20:01 Menschenrechtsorganisation beklagt Tausende politische Gefangene in Russland +++

Die Zahl der politischen Gefangenen in Russland ist nach Einschätzung der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial weitaus höher als bislang angenommen. So würden rund 7000 ukrainische Zivilisten von den russischen Behörden festgehalten, sagt der Leiter des Memorial-Hilfsprogramms für politische Gefangene, Sergej Davidis. Dabei bezieht er sich auf Angaben der in Kiew ansässigen Nichtregierungsorganisation Zentrum für bürgerliche Freiheiten. Darüber hinaus sind nach Erkenntnissen von Memorial seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs in Russland hunderte Menschen wegen “Hochverrats” und Sabotage inhaftiert worden. Zudem gebe es “tausende” Strafverfahren wegen der Weigerung, an der Front in der Ukraine zu dienen. Laut Davidis werden außerdem dutzende ukrainische Soldaten in Russland festgehalten und strafrechtlich verfolgt, anstatt als Kriegsgefangene behandelt zu werden.

+++ 19:28 Militärexperten warnen vor Katastrophe in Kurachowe +++
Angesichts der schweren russischen Angriffe bei Kurachowe im Osten der Ukraine droht den Verteidigern nach Angaben des regierungsnahen ukrainischen Militärkanals Deep State eine Katastrophe. Die Stadt sei bereits von drei Seiten eingeschlossen. Inzwischen versuchten die russischen Einheiten, das dort postierte ukrainische Militär von der Versorgung abzuschneiden und einzukesseln, so die Militärexperten.

+++ 18:51 Trump und Scholz einig in Ukraine-Frage +++
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine spricht der designierte US-Präsident Donald Trump mit Bundeskanzler Olaf Scholz in einem Telefonat über eine “Rückkehr des Friedens” in Europa. Trump und Scholz seien sich “einig” gewesen, darauf hinzuarbeiten, erklärt in Berlin Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Scholz habe mit Trump die Bereitschaft zur weiteren Unterstützung der Ukraine unterstrichen, teilt Hebestreit mit.

+++ 18:07 Ukraine evakuiert weitere Orte in Region Charkiw +++
Angesichts der vorrückenden russischen Truppen ist im ostukrainischen Gebiet Charkiw die Zwangsevakuierung von zehn weiteren Ortschaften angeordnet worden. “Der Feind beschießt dort ständig unsere zivilen Siedlungen”, begründet der Gouverneur Oleh Synjehubow die Maßnahme im ukrainischen Nachrichtenfernsehen. Es betreffe Orte um die Siedlung Borowa auf dem Ostufer des Flusses Oskil. Vorher gab es solche Anordnungen für Ortschaften im nördlicher gelegenen Großraum Kupjansk.

+++ 17:37 “Russen nagen sich im Donbass Richtung Westen durch” +++
Generalleutnant Bruno Hofbauer vom österreichischen Bundesheer sieht die Ukraine in einer besonders prekären Situation: Russland bestimme mit seinen Entscheidungen das Kriegsgeschehen. Die Ukraine könne derzeit nur reagieren. Doch das sei nicht das größte Problem für das angegriffene Land, sagt der Experte.

+++ 17:03 Staudamm im Osten der Ukraine durch russische Angriffe beschädigt +++
Bei russischen Angriffen ist nach ukrainischen Angaben ein Staudamm in der Nähe der Frontlinie in der ostukrainischen Region Donezk beschädigt worden. “Die Russen haben den Damm des Kurachower Stausees beschädigt”, teilt Gouverneur Wadim Filaschkin in Onlinenetzwerken mit. Er warnt, dass nahe gelegene Dörfer in den Regionen Donezk und Dnipro durch steigende Wasserstände bedroht sein könnten. Der Pegelstand der Wowtscha sei an einem Punkt des Flusses um 1,20 Meter gestiegen, erklärt Filaschkin. Informationen über Überschwemmungen habe es zunächst nicht gegeben.

+++ 16:25 Selenskyj: Verstärken Truppen bei Front westlich von Donezk +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gibt einen Überblick über das Kampfgeschehen. Man werde die Stellungen bei Pokrowsk und Kurachiwe “erheblich verstärken”, wo die heftigsten Kämpfe stattfinden, sagt er. Die beiden Orte liegen westlich der Stadt Donezk im Osten der Ukraine. Zudem sei die Armee in der russischen Oblast Kursk in Kämpfe gegen 50.000 feindliche Soldaten verwickelt. Die Ukraine war in die Region einmarschiert. Unbestätigten Berichten zufolge sollen auf russischer Seite auch nordkoreanische Soldaten in Stellung gegangen sein.

+++ 15:50 Pistorius in Richtung USA: Ukraine braucht weiterhin Waffen +++
Nach der erneuten Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der USA mahnt Verteidigungsminister Boris Pistorius an, die Ukraine im Kampf gegen Russland weiterhin mit Waffen zu unterstützen. “Wenn wir morgen als Westen insgesamt aufhören, die Ukraine mit Waffen zu beliefern, bedeutet das übermorgen das Ende der freien und souveränen Ukraine”, warnt Pistorius.

+++ 14:51 Totengräber für Panzer – Ukraine präsentiert Drohne mit Granatwerfer +++
Im Laufe dieses Jahres stellt die Drohnenwerkstatt Wild Hornets mehrmals, anhand ihrer größten “First Person View”-Drohne, die Hornet Queen, ihren Einfallsreichtum unter Beweis. Nun präsentieren die Tüftler eine interessante Kombination aus FPV-Drohne und einem Granatwerfer. Die Soldaten, die am Test beteiligt waren, erzählen im ukrainischen TV von ihren Erfahrungen mit der Erfindung. “Diese Idee lag schon lange in der Luft, aber es gab keine geeignete Plattform.” Nun könne man mit der FPV-Drohne “all unsere kranken Fantasien, die wir vorher hatten”, umsetzen. “Zunächst einmal kann man sie in Stadtkämpfen einsetzen: Es gibt viele Orte, wo man einfliegen und zuschlagen muss”, sagt einer der Soldaten. Bei der Granatwerfer-Drohne handele es sich nicht um ein Kamikaze-Modell, sondern eine wiederverwendbare Waffe. Eine weitere Anwendung für den FPV-Granatwerfer ist die Beseitigung von auf dem Schlachtfeld zurückgelassenen Panzern. Für die Zerstörung solcher Vehikel braucht es normalerweise mehrere Kamikaze-Drohnen. “Eine wiederverwendbare Drohne ist genau das, was man braucht. Man kann genau zielen und alle relevanten Stellen des Panzers ausschalten.”

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(Foto: Army TV)

+++ 14:23 Kreml: Bisher keine Signale für Anruf von Scholz bei Putin +++
Auch nach den Ankündigungen von Kanzler Olaf Scholz sieht der Kreml bisher keine Signale aus Berlin für ein Telefonat mit Russlands Machthaber Putin. “Wenn sie sagen, dass Signale kommen, dann müssen wir auf sie warten. Bis jetzt gab es noch keine”, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow. Grundsätzlich hatte der Kreml die Bereitschaft zu einem Gespräch mit Scholz bekräftigt. Zuletzt telefonierte der Kanzler im Dezember 2022 mit Putin. Dabei hatte Scholz eine diplomatische Lösung und den Rückzug russischer Truppen aus der Ukraine gefordert, wo Russland seit mehr als zweieinhalb Jahren einen zerstörerischen Angriffskrieg führt.

+++ 14:10 50-Euro-Spende für Ukraine: Russisches Gericht bestätigt Haftstrafe für US-Russin +++
Ein Gericht in Russland hat die Verurteilung der US-Russin Ksenia Karelina wegen “Hochverrats” bestätigt. Der Einspruch gegen ihre zwölfjährige Haftstrafe sei abgewiesen worden, teilt das Berufungsgericht der Region Swerdlowsk im Onlinedienst Telegram mit. Russischen Medien zufolge soll die 33-Jährige umgerechnet knapp 50 Euro an eine die Ukraine unterstützende Hilfsorganisation gespendet haben. Die Ballett-Tänzerin, die in Los Angeles lebte und arbeitete, war Anfang des Jahres in Jekaterinburg während eines Familienbesuchs festgenommen worden. Mitte August wurde die 33-Jährige des “Hochverrats” schuldig gesprochen. Dem Gericht zufolge soll das von ihr gespendete Geld für “medizinisches Material, Ausrüstung, Waffen und Munition für die ukrainischen Streitkräfte” genutzt worden sein. Die USA hatten die Verurteilung der Tänzerin im August scharf kritisiert. Washington wirft Moskau vor, US-Bürger gezielt festzunehmen, um sie als Druckmittel für die Freilassung von im Ausland verurteilten Russen zu benutzen.

+++ 13:47 Baerbock appelliert an Union: Ukraine-Hilfe mittragen +++
Außenministerin Annalena Baerbock appelliert angesichts anhaltender russischer Drohnenangriffe auf die Ukraine an die Opposition von der Union, nach dem Scheitern der Ampel-Regierung Beschlüsse zur Ukraine-Unterstützung mitzutragen. “Was wir jetzt uns nicht leisten können, ist uns zu verzetteln. Verzetteln in Diskussionen über Fragen, die auch wichtig sind, aber eben geopolitisch dann für manche nur eine Randnotiz sind”, sagt die Grünen-Politikerin beim Wirtschaftsgipfel der “Süddeutschen Zeitung”. Sie fügt hinzu: “Alles, was es zur Ukraine-Unterstützung zu mobilisieren gilt, muss jetzt mobilisiert werden.” Baerbock ruft die Union mit Blick auf entsprechende ukrainische Forderungen auf, Anträge zur Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung zu bewilligen. Gleiches gelte für den Antrag Kiews, mit weitreichenden westlichen Waffen russische Nachschubwege zerstören zu dürfen.

+++ 13:32 Ukraine: Verletzte nach russischem Raketenangriff auf Krywyj Rih +++
In der südukrainischen Stadt Krywyj Rih in der Region Dnipropetrowsk soll eine russische Rakete ein mehrstöckiges Wohnhaus getroffen haben. Das teilen die örtlichen Behörden sowie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in den sozialen Netzwerken mit. Bei dem Einschlag sollen demnach mindestens sieben Menschen verletzt worden sein. Unter den Verletzten seien ein 10-jähriges Mädchen und ein 11-jähriger Junge. Ein Feuer soll ausgebrochen sein. Rettungskräfte seien im Einsatz. Die Rakete traf das Gebäude zwischen dem ersten und fünften Stock, berichtet Serhiy Lisak, der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, und fügt hinzu, dass sich möglicherweise noch Menschen unter den Trümmern befinden. Krywyj Rih, die Heimatstadt von Präsident Wolodymyr Selenskyj, ist nach wie vor ein häufiges Ziel russischer Raketenangriffe.

+++ 12:55 Sharma: Bericht zu Kursk “ist für Ukraine beunruhigend” +++
Trumps Wahlsieg in den USA und mögliche Auswirkungen auf den Krieg in der Ukraine spalten dort die Meinungen. Derweil könnte eine russische Großoffensive in Kursk den Druck auf ukrainische Soldaten erhöhen. Russland musste dafür “wohl keine Truppen aus dem Osten abziehen”, berichtet ntv-Reporterin Kavita Sharma.

+++ 12:12 Ukrainischer Geheimdienst postet Video eines brennenden, russischen Kampfhubschraubers +++
Der ukrainische Militärnachrichtendienst HUR hat ein Video in den sozialen Netzwerken veröffentlicht, dass einen russischen Mi-24-Kampfhubschrauber zeigen soll, der auf einem Flughafen in der Region Moskau in Brand gesetzt wurde. Zu dem Video schreibt der HUR, dass das Flugzeug in der Nacht vom 9. auf den 10. November auf dem Luftwaffenstützpunkt Klin-5 angegriffen und in Brand gesetzt worden sein soll. Dem HUR zufolge gehört der Hubschrauber der 92. Staffel des 344. Zentrums für Kampfeinsatz und Umschulung der Luftwaffe der russischen Armee an. Der Hubschraubertyp wurde Mitte der 1960er-Jahre in der Sowjetunion entwickelt. Der Kampfhubschrauber trägt den NATO-Namen “Hind”. Der Generalstab der Ukraine (siehe Eintrag 09:06) berichtet, dass Russland seit Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine 329 Hubschrauber verloren habe.

+++ 11:51 Ukraine: Zahl der Toten nach russischen Luftangriffen in Südukraine steigt +++
Bei russischen Luftangriffen auf den Süden der Ukraine sind nach Angaben der Regionalbehörden mindestens sechs Menschen getötet worden. 21 weitere Menschen seien verletzt worden, darunter fünf Kinder, teilen die Behörden weiter mit (siehe Eintrag 05:25). Zudem seien mehrere Gebäude in Brand geraten. In der Region Mykolajiw seien bei den nächtlichen Angriffen fünf Menschen umgekommen, in der Region Saporischschja habe es ein Todesopfer gegeben. Dort sei auch ein Wohngebäude zerstört worden . In Krywyj Rih im Osten der Ukraine seien vier Zivilisten verletzt worden, teilt der örtliche Gouverneur mit.

Ein Rettungspsychologe (rechts) spricht mit Anwohnerinnen eines zerstörten Hauses in Mykolajiw. Ein Rettungspsychologe (rechts) spricht mit Anwohnerinnen eines zerstörten Hauses in Mykolajiw.

Ein Rettungspsychologe (rechts) spricht mit Anwohnerinnen eines zerstörten Hauses in Mykolajiw.

(Foto: AP)

Nach einem russischen Angriff auf die Region Mykolajiw wütet ein Feuer in einem Wohngebiet. Nach einem russischen Angriff auf die Region Mykolajiw wütet ein Feuer in einem Wohngebiet.

Nach einem russischen Angriff auf die Region Mykolajiw wütet ein Feuer in einem Wohngebiet.

(Foto: Ukrainian Emergency Service via AP)

Nach einem russischen Angriff auf die Region Mykolajiw brennt ein Haus in einem Wohngebiet. Nach einem russischen Angriff auf die Region Mykolajiw brennt ein Haus in einem Wohngebiet.

Nach einem russischen Angriff auf die Region Mykolajiw brennt ein Haus in einem Wohngebiet.

(Foto: via REUTERS)

+++ 11:03 Kreml: Es gab kein Gespräch zwischen Trump und Putin +++
Der gewählte US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin haben vergangene Woche nach Kremlangaben nicht miteinander telefoniert. Kremlsprecher Dmitri Peskow weist einen Bericht der “Washington Post” zurück, nach dem Putin und Trump nach der US-Wahl telefoniert haben sollen. “Es gab kein Gespräch”, sagt Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. “Es ist reine Fiktion, es sind einfach falsche Informationen”, betont Peskow. Putin hatte am Donnerstag bei einem öffentlichen Auftritt in Sotschi am Schwarzen Meer Trump zum Wahlsieg gratuliert und sich offen gezeigt für eine Wiederaufnahme des Kontakts. Die “Washington Post” schrieb unter Berufung auf informierte Personen, Trump habe bei einem Telefonat am Donnerstag Putin empfohlen, den Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht zu eskalieren.

+++ 10:33 Nach russischem Raketenangriff: Borrell veröffentlicht Bild aus Bunker in Kiew +++
Bei seinem Besuch in der Ukraine beginnt der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell den Tag in einem Schutzraum in Kiew. Das postet Borrell auf der Plattform X, nachdem die ukrainische Luftwaffe für das gesamte Land Luftalarm ausgerufen hatte. “Dies ist die tägliche Realität für die ukrainische Bevölkerung seit der groß angelegten Invasion Russlands”, schreibt Borrell auf X. Borrell hatte am Samstag Gespräche in der ukrainischen Hauptstadt Kiew geführt. Am Sonntag besuchte der scheidende EU-Außenbeauftragte das Dorf Jahidne.

+++ 10:02 Bericht: Russland soll Söldner auf der Krim ausbilden +++
Die Partisanen-Organisation Atesh berichtet in den sozialen Medien, dass das russische Militär auf dem Truppenübungsplatz Kazachiy im Gagarin-Viertel in Sewastopol ausländische Söldner ausbildet. Sewastopol ist die größte Stadt auf der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim. Das Militärgelände in der Hafenstadt ist der Heimatstützpunkt der 810. Garde-Marineinfanterie-Brigade der russischen Schwarzmeerflotte. Nach eigenen Angaben sollen die Atesh-Agenten in regelmäßigen Abständen Militärfahrzeuge registriert haben, die auf dem Übungsplatz ankommen und “die Menschen mit einem für die Einheimischen untypischen Aussehen auf den Übungsplatz bringen”. Zudem heißt es in dem Atesh-Bericht, dass das russische Militär auf dem Übungsplatz in Kazachiy auch Schießübungen mit Jugendlichen der “Junarmija” durchführen soll. Die Organisation “Junarmija” wurde 2016 als eine Art Jugendarmee gegründet. Nach eigenen Angaben gehörten der “Junarmija” im Jahr 2023 rund mehr als eine Million Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 18 Jahren an. Russische Medien berichteten Anfang 2024, dass Atesh eine vom Kreml verbotene Terrororganisation ist.

+++ 09:38 Ukraine: Stromabschaltungen in Kiew und anderen Regionen +++
In der Ukraine ist es in Kiew und mehreren Regionen zu präventiven Stromabschaltungen gekommen. Grund dafür sei die Bedrohung durch einen russischen Raketenangriff, teilen das Militär und der Energieversorger DTEK mit. Stromabschaltungen gibt es demnach auch in den Regionen Kiew, Odessa, Dnipropetrowsk und Donezk. Für das gesamte Land wurde Luftalarm ausgelöst (siehe Eintrag 08:00).

+++ 09:06 Ukraine veröffentlicht Zahlen zu russischen Verlusten +++
Der ukrainische Generalstab veröffentlicht neue Verlustzahlen zu den russischen Truppen in der Ukraine. Demnach soll Russland seit dem 24. Februar 2022 rund 710.660 Soldaten in der Ukraine verloren haben. Allein innerhalb von 24 Stunden betrage die Zahl der Verluste 1770. Dem Bericht aus Kiew zufolge sollen zudem unter anderem vier Panzer, 34 Artilleriesysteme, zwei Marschflugkörper und 57 Drohnen zerstört worden sein. Insgesamt soll Russland laut der Ukraine seit Beginn des Großangriffs 9.253 Panzer, 20.314 Artilleriesysteme und 369 Flugzeuge, 329 Hubschrauber, 18.676 Drohnen, 28 Schiffe und ein U-Boot verloren haben. Westliche Schätzungen nennen geringere Verlustzahlen – wobei das auch nur Mindestwerte sind.

+++ 08:31 Selenskyj will mit militärischer Stärke und Diplomatie Frieden sichern +++
Um einen dauerhaften Frieden zu sichern und künftige Konflikte zu verhindern, plädiert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj für ein Zusammenspiel von militärischer Stärke und diplomatischen Bemühungen. “Wir verstehen sehr gut, dass Diplomatie ohne Stärke keine Perspektive hat”, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. “Aber ohne ein klares Verständnis der diplomatischen Ziele werden Waffen allein nicht ausreichen. Deshalb müssen Stärke und Diplomatie Hand in Hand gehen.” Nur so könne ein dauerhafter Frieden gesichert und eine Wiederholung von Kriegen wie dem zwischen Russland und der Ukraine verhindert werden.

+++ 08:00 Luftwaffe ruft landesweiten Luftalarm in der Ukraine aus +++
Im Großteil der Ukraine ist am Montagmorgen Luftalarm ausgelöst worden. “Achtung! Raketengefahr in der gesamten Ukraine!”, teilt die ukrainische Luftwaffe im Onlinedienst Telegram mit. Sie wies auf den Start eines MiG-31K-Kampfflugjets hin. Der Flugzeugtyp Mikojan-Gurewitsch MiG-31K ist ein Abfangjäger, der in den späten 1960er-Jahren in der Sowjetunion entwickelt wurde. Der NATO-Name der MiG-31K ist “Foxhound”. MiG-31K-Kampfflugzeuge sind für den Hyperschall-Lenkflugkörper Ch-47M2 Kinschal ausgestattet.

Ein russisches Tu-160-Flugzeug, MiG-31K-Kampfjets und ein Il-78-Tankflugzeug fliegen im Mai 2022 über das Zentrum von Moskau. Ein russisches Tu-160-Flugzeug, MiG-31K-Kampfjets und ein Il-78-Tankflugzeug fliegen im Mai 2022 über das Zentrum von Moskau.

Ein russisches Tu-160-Flugzeug, MiG-31K-Kampfjets und ein Il-78-Tankflugzeug fliegen im Mai 2022 über das Zentrum von Moskau.

(Foto: REUTERS)

+++ 07:32 Greenpeace-Studie: NATO bleibt Russland deutlich überlegen +++
Die NATO-Staaten sind Russland einer Studie zufolge militärisch weiterhin überlegen – ungeachtet der Aufrüstung unter Präsident Wladimir Putin. “Nur bei den Atomwaffen herrscht Parität zwischen beiden Seiten”, stellt die Studie im Auftrag von Greenpeace fest. Die Autoren kommen zu dem Schluss: “Die Notwendigkeit, in Deutschland die Militärausgaben weiter und dauerhaft zu erhöhen und dabei – in logischer Konsequenz – andere essenzielle Bereiche wie Soziales, Bildung oder ökologische Transformation nicht ausreichend zu finanzieren, lässt sich daraus nicht ableiten.” Für die Studie werden sechs Parameter verglichen, darunter Militärausgaben: Die NATO-Staaten geben demnach derzeit etwa zehnmal so viel Geld für ihre Streitkräfte aus wie Russland (1,19 Billionen US-Dollar zu 127 Milliarden US-Dollar). Selbst ohne die Ausgaben der USA und unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Kaufkraft bleibe das deutliche Übergewicht zugunsten der NATO bestehen (430 Milliarden US-Dollar zu 300 Milliarden US-Dollar).

+++ 06:49 Ukraine: Russland startet Langstreckenbomber Tu-95 MS +++
Russland soll acht Langstreckenbomber vom Typ Tupolew Tu-95 MS in Richtung Kaspisches Meer gestartet haben. Das meldet die ukrainische Luftwaffe über Telegram. Das Seeaufklärungs- und U-Boot-Jagdflugzeug wurde Anfang der 1950er-Jahre in der Sowjetunion entwickelt. Der NATO-Name der Tupolew Tu-95 ist “Bear”. Die Bomber sollen laut ukrainischer Luftwaffe in Richtung der Abschussgrenzen am Kaspischen Meer geflogen sein. Später sollen die acht russischen Bomber Marschflugkörper abgefeuert haben.

+++ 06:16 ISW: Russische Truppen rücken weiter Richtung Pokrowsk vor +++
Während ihrer anhaltenden Offensive im Osten der Ukraine sollen russische Truppen weiter in Richtung der Industrie- und Bergbaustadt Pokrowsk vorstoßen. Das schreibt das Institute for the Study of War (ISW) in seinem jüngsten Bericht. Demnach deutet vor Kurzem veröffentlichtes, geolokalisiertes Bildmaterial darauf hin, dass russische Truppen das Dorf Nowoelekisiwka südlich der kleinen, logistisch wichtigen Stadt Pokrowsk eingenommen haben. Zudem schreiben russische Militärblogger von weiteren Gebietseinnahmen im Südosten von Pokrowsk. Das ISW bestätigt diese nicht.

+++ 05:25 Luftangriffe auf Südukraine: Berichte über weitere Tote +++
Die Zahl der Toten bei nächtlichen russischen Luftangriffen im Süden der Ukraine ist nach Angaben der regionalen Behörden auf mindestens fünf gestiegen. 19 weitere Menschen seien verletzt worden, darunter fünf Kinder, teilen die örtlichen Behörden über Telegram mit. In der Region Mykolajiw kamen demnach vier Menschen ums Leben, in Saporischschja wurde eine Person bei der Zerstörung eines Wohnhauses getötet. Unter den Verletzten in Saporischschja sind fünf Kinder im Alter von vier bis 17 Jahren.

+++ 04:23 Zwei Zivilisten sterben bei Drohnenangriff auf Mykolajiw +++
Bei einem russischen Luftangriff in der südukrainischen Region Mykolajiw sind in der Nacht zwei Zivilisten getötet worden. Eine weitere Person sei verletzt, teilt Gouverneur Witalij Kim über Telegram mit. Eine 45-Jährige sei mit Verletzungen ins Krankenhaus gekommen. Mehrere Wohnhäuser seien in Brand geraten. Kurz zuvor war wegen herannahender Drohnen Luftalarm ausgelöst worden. Russland äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

+++ 02:50 Ende der US-Hilfen: Trump Jr. verspottet Selenskyj +++
Donald Trump Jr., der Sohn des designierten US-Präsidenten, hat auf Instagram ein Video geteilt, das den ukrainischen Präsidenten Selenskyj verspottet und andeutet, dass die Ukraine bald die Unterstützung der USA verlieren könnte. Es zeigt Selenskyj mit ernsthafter Miene und die Überschrift: “POV (point of view): Du bist 38 Tage davon entfernt, dein Taschengeld zu verlieren.” Die “38 Tage” könnten sich auf den 17. Dezember beziehen, das Datum, an dem die US-Wahlmänner zusammenkommen, um ihre Stimmen auf der Grundlage der Ergebnisse der Wahl vom 5. November abzugeben. Trump Jr. hatte den Clip in einer Story gepostet, Inhalte dort sind nur 24 Stunden abrufbar.

+++ 00:55 Borrell: Russland muss bei Friedensschluss zur Verantwortung gezogen werden +++
Bei seinem Besuch in der Ukraine fordert der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell unabhängig von der Ausgestaltung eines künftigen Friedensabkommens zwischen Kiew und Moskau russische Entschädigungszahlungen und die Ahndung russischer Kriegsverbrechen. “Der Frieden, damit es ein Frieden ist und nicht nur ein Waffenstillstand, muss gerecht und dauerhaft sein”, sagte Borrell am Sonntag in der nordukrainischen Region Tschernihiw. Der Krieg müsse auf eine Weise enden, bei der Rechenschaft abgelegt werden muss, dass es nicht nur einen wirtschaftlichen Wiederaufbau gibt, sondern jeder verantwortlich” für seine Taten sei, so Borrell.

+++ 23:20 Scholz will mit Putin sprechen – aber nicht im Alleingang +++
Bundeskanzler Olaf Scholz will “demnächst” mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sprechen. “Ich habe mir vorgenommen, mit dem russischen Präsidenten zur richtigen Zeit zu sprechen”, so Scholz in der ARD-Sendung “Caren Miosga”. Er werde dies aber nicht im Alleingang, sondern nur in Absprache mit anderen tun. Wichtig sei vor allem, die Ukraine einzubeziehen. “Wenn sich die Ukraine auf jemanden verlassen kann, dann ist es Deutschland”, betont der SPD-Politiker. Auf die Frage nach einem genaueren Zeitpunkt für das Gespräch sagt er “demnächst”.

+++ 22:21 USA: Putin hat noch nicht über Gegenleistung für Nordkorea entschieden +++
Die Vereinigten Staaten prüfen noch immer, was genau Russland Nordkorea als Gegenleistung für die Beteiligung der Truppen an der russischen Invasion in der Ukraine anbieten wird. Das sagt Jake Sullivan, der Nationale Sicherheitsberater des Präsidenten, in einem Interview mit CBS News. “Ich glaube, Wladimir Putin weiß es nicht genau. Ich denke, er hat wahrscheinlich noch nicht genau entschieden, was er für Nordkorea in Zukunft tun wird.” Bidens Berater spekuliert, dass “Kim Jong Un erwartet, dass er etwas Bedeutendes bekommen wird, wahrscheinlich in Form von militärischer und technologischer Unterstützung aus Russland” – möglicherweise sogar für Nordkoreas Atomprogramm.

+++ 21:49 Wie US-Marines und Banker die Ukraine unterstützen +++
Die US-Marines sind für besonders schnelle Einsätze vorgesehen. Das amerikanische Militär setzt sie in der Vergangenheit auch im Irak oder Afghanistan ein. Einige Marines kämpfen auch in der Ukraine – nicht auf Befehl ihrer Vorgesetzten, sondern freiwillig.

+++ 21:10 Bericht: Trump hat mit Putin telefoniert +++
Donald Trump hat bereits am Donnerstag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gesprochen. Das berichtet die “Washington Post”. Das Blatt bezieht sich auf “mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen”. Es war demnach das erste Telefongespräch zwischen den beiden Männern seit Trumps Wahlsieg. Während des Telefonats, das Trump laut Bericht von seinem Urlaubsort in Florida aus führte, riet er dem russischen Präsidenten, den Krieg in der Ukraine nicht zu eskalieren, und erinnerte ihn an die beträchtliche Militärpräsenz Washingtons in Europa. Die beiden Männer sprachen über das Ziel des Friedens auf dem europäischen Kontinent, und Trump äußerte sein Interesse an Folgegesprächen, um “die Lösung des Ukraine-Krieges bald zu besprechen”, sagen mehrere der Quellen der “Washington Post”. Die ukrainische Regierung sei über das Gespräch informiert worden und habe keine Einwände gehabt.

+++ 20:46 Biden-Berater: Russlands Wirtschaftslage wegen Sanktionen “trostlos” +++
Bidens Sicherheitsberater Jake Sullivan hat betont, dass eine Entscheidung über Verhandlungen mit Russland allein bei der Ukraine liegen müsse. Zugleich zeigte er sich überzeugt, dass die Sanktionen gegen Russland Wirkung zeigten. Er verwies auf die Inflation und die langfristigen Aussichten für das Wirtschaftswachstum in dem Land: Für Russland sehe es zunehmend trostlos aus. Zugleich räumte Sullivan ein, dass die Sanktionen es bisher nicht vermochten, den russischen Angriffskrieg zu stoppen.

+++ 19:59 Zwei russische Drohnen in Moldau entdeckt +++
Nach dem Fund von zwei russischen Drohnen im Osten Moldaus hat die Führung in Chisinau gegen die Verletzung ihres Luftraums protestiert. Die zwei unbemannten Flugobjekte ohne Sprengsätze waren moldauischen Medienberichten zufolge nach den jüngsten russischen Drohnenangriffen gegen das Nachbarland Ukraine entdeckt worden. “Zwei russische Täuschungsdrohnen – mit denen die ukrainische Flugabwehr abgelenkt werden sollte – sind heute in Moldau abgestürzt und haben dabei das Leben von Moldauern gefährdet und unseren Luftraum verletzt”, schreibt Außenminister Mihai Popsoi auf der Plattform X. “Wir verurteilen diese aggressiven Übergriffe auf das Schärfste und bekräftigen unsere Verurteilung des brutalen Kriegs von Russland gegen die Ukraine”, so Popsoi. Russische Drohnen sind in den vergangenen Monaten immer wieder in den Luftraum von Rumänien oder Moldau eingedrungen. Dabei handelt es sich meist um “Irrläufer”, die entweder durch einen technischen Defekt oder durch Maßnahmen der ukrainischen Flugabwehr vom Kurs abgekommen sind.

+++ 19:03 Frankreich liefert Langstreckenraketen an Ukraine +++
Frankreich wird der Ukraine rund 10 weitere Langstreckenraketen des Typs Scalp liefern. Dies teilt der französische Verteidigungsminister Sebastien Lecornu in einem Interview mit “Le Journal du Dimanche” mit, wie die ukrainischen Nachrichtenagentur “Ukrinform” berichtet. “Damit die Ukraine hinter der Frontlinie zuschlagen kann, habe ich die Papiere für einen weiteren Transfer von rund 10 Scalp-Raketen unterzeichnet”, sagt der Minister. “Mit dem Wintereinbruch werden die russischen Tiefflugangriffe auf ukrainisches Gebiet wahrscheinlich zunehmen. Wir werden daher erneut Mistral-Raketen liefern, insbesondere zum Schutz des Kriegsgebiets”, fügt er hinzu. Mistral-Raketen werden für Luftabwehr-System genutzt. Lecornu teilt auch mit, dass ein Ausbildungsprogramm im Osten Frankreichs fortgesetzt wird, bei dem rund 2.000 ukrainische Soldaten unter der Leitung französischer Ausbilder und mit französischer Ausrüstung ausgebildet werden.

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

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